Mein Name ist Alina Hartmann, ich bin 17 Jahre alt, wohne in Neuwied  und besuche zur Zeit  die 11. Klasse der Robert – Koch- Schule in Linz. Nach dem Realschulabschluss habe ich mich entschieden, mein Fachabitur im Bereich Gesundheit & Pflege zu machen. In diesem Schuljahr ist ein einjähriges Praktikum im sozialen Bereich Pflicht, welches ich am 03.08.2015 begonnen habe und am 31.07.2016 beenden werde. Während dieses Jahres gehe ich montags und dienstags zur Schule und bin von Mittwoch bis Freitag bei der Informa gGmbH in Neuwied-Oberbieber.

Informa gGmbH ist eine Integrationsfirma, die aus dem Förderverein für Hörgeschädigte vor fast 15 Jahren entstanden ist. Neben einem pädagogischen Beratungsbereich für Hörgeschädigte, in dem zur Zeit 14 gebärdenkompetente Sozialpädagogen, eine Gebärdensprachdolmetscherin und mehrere pädagogische Hilfskräfte arbeiten, gibt es auch eine öffentliche Kantine, eine Schneiderei, Wäscherei, eine Mangel- und Bügelstube und einen Produktionsbereich, in dem z. B. Krankenliegen hergestellt werden. Derzeit sind über 50 Mitarbeiter bei Informa fest angestellt, wovon etwa 30% eine Hörschädigung oder andere Einschränkungen haben.

Ich habe mich für Informa entschieden, weil mich die Gehörlosenkultur schon seit längerer Zeit sehr interessiert hat und ich mehr darüber erfahren wollte. Gleich zu Beginn meiner Praktikumszeit durfte ich mehrere Gebärdensprachkurse besuchen und darf nun auch an den wöchentlichen Mitarbeiterschulungen teilnehmen. Da bei Informa auch viele hörgeschädigte Menschen arbeiten und bei den zahlreichen Veranstaltungen, wie z. B. das Gebärdencafe, Vorträge, Wandertage oder beim Sommerfest zahlreiche Gäste, die Gebärden benutzen, ins Haus kommen, habe ich oft die Möglichkeit, meine Gebärdensprachkenntnisse anzuwenden und zu testen. Selbstverständlich war ich beim Betriebsausflug im September und bei  der betriebsinternen Weihnachtsfeier dabei. Besonders gut gefällt mir auch, dass ich regelmäßig mit einem Kollegen in der Gehörlosenschule hospitieren darf. Inzwischen kann ich mich schon recht gut in Gebärdensprache unterhalten.

Am Anfang meines Praktikums wurde ich oft von meinen Kollegen zu Außendiensten mitgenommen und habe dort geholfen, wo es grade Arbeit gab. Das war sehr interessant  für mich und jeden Tag lernte ich neue Menschen und neue Arbeitsbereiche von Informa kennen. Mit der Zeit weiteten sich meine Aufgabengebiete aus und inzwischen habe ich in allen Abteilungen  von Informa einmal reinschnuppern und mithelfen dürfen und habe auch ein paar Aufgaben, für die selbständig verantwortlich bin.  Mein fester Arbeitsplatz ist  in der Beratungs- und Betreuungsstelle von Hörgeschädigten. Besonders viel Zeit habe ich bisher bei der Mithilfe von Frühförderung für Kinder, dem Unterricht der Schüler im Berufsvorbereitungsjahr und bei der Unterstützung der Kollegen in der Familienhilfe verbracht. Wenn Informa ihren Klienten Aktionen anbietet, darf ich natürlich dabei sein. So war ich in meiner Praktikumszeit schon im Zoo, im Phantasialand oder zu Wanderungen in der näheren Umgebung.. Natürlich arbeite ich in der Küche mit, wenn dort meine Hilfe benötigt wird.  Gerade diese bunte Mischung an Aufgaben und Abteilungen gefällt mir an meinem Praktikum so gut. Dadurch kann ich ständig neue Erfahrungen sammeln und lerne auch ungewöhnliche Arbeiten kennen, an die ich vorher gar nicht gedacht habe. Obwohl mir in meinem Praktikum bisher alle Tätigkeiten viel Spaß gemacht haben, kristallisiert sich aufgrund meiner Erfahrungen in diesem Praktikumsjahr inzwischen heraus, welche Berufwünsche für mich in die engere Wahl kommen.

Ende Juli ist leider die Zeit bei Informa für mich schon vorbei und ich bin gespannt, wer ab August oder September meinen Platz einnehmen möchte. Informa gGmbh – Kommunikation, Bildung, Arbeit – nimmt noch gerne Bewerbungen für dieses Praktikumsjahr an. Für mich war das Praktikum auch persönlich eine große Bereichung und schöne Erfahrung, die ich jedem weiterempfehlen kann.

Mehr Informationen zu Informa findet man unter www.informa.org